YouPorn Zensur bei Arcor gescheitert

Nachdem bereits im April 2007 die Seiten von YouPorn aus den Google-Suchergebnissen verbannt wurden, hat sich nun auch der Provider Arcor aufgemacht die Inhalte verschiedener Anbieter zu sperren. Der Grund: Es findet keine wirksame Altersprüfung statt. Jedermann kann sich kurze Sexfilme ansehen, die von Privatpersonen aber auch von pfiffigen Betreibern entsprechender Internetangebote eingestellt werden.

Statt nur die unerwünschten Sexseiten auszusieben, erwischte Arcor aber auch unverfängliche Anbieter wie zum Beispiel die die Bollywood-Seite Barathstars, die Linux-Seite Linice oder den Industrial Ethernet Kongress. Arcor hatte versucht, entsprechende Sex-Seiten über die sogenannte IP-Adresse zu sperren, einer Art Telefonnummer, die für jeden an das Internet angeschlossenen Computer (Server) vergeben wird. Häufig werden aber auf solchen Servern die Webseiten mehrerer Betreiber bereitgehalten, die man bei dieser Art der Sperre ebenfalls ausschließt.

Neben Zensurvorwürfen seitens der Kunden, die Unternehmenssprecher Michael Peter gegenüber WELT ONLINE einräumte, war aber auch ein simpler technischer Vorgang für das Scheitern der Aktion verantwortlich, der sich leicht jederzeit wiederholen lässt. Der US-Serverbetreiber GoDaddy hatte nur wenige Tage zuvor der Website von YouPorn eine andere IP-Adresse zugewiesen, womit die Sperre schon vor ihrem Beginn hinfällig war.

Auslöser der gesamten Debatte um gesperrte pornografische Inhalte war offensichtlich ein Beitrag von bild.de mit dem Titel „Warum zeigen immer mehr Menschen ihre privaten Sexfilme im Internet?“ im November des vergangenen Jahres. Da bild.de die Internetseiten von YouPorn nicht direkt verlinkte, machten sich viele Leser über Google & Co. auf die Suche nach den begehrten Videos. Zur Beliebtheit solcher Angebote, bei denen private Videos im Internet frei zugänglich gemacht werden, sagte der Medienpsychologe Prof. Dr. Jo Groebel gegenüber bild.de:

So eine Seite ist der neue Kegelclub. Die Leute fühlen sich aufgehoben als Teil einer Gemeinschaft.“