Stress und Internet als Sexkiller – Japan in Not

Einer repräsentativen Umfrage der Japanischen Vereinigung für Familienplanung zufolge hatten 39,7 Prozent der Japanerinnen und Japaner schon mehr als einen Monat lang keinen Sex mehr. Im November des vergangenen Jahres hatte Kunio Kitamura, der Direktor der Vereinigung, 2700 Fragebögen an zufällig ausgewählte Personen austeilen lassen, von denen 773 Frauen und 636 Männer antworteten.

Auch die Ehe als solches kann nicht mit besseren Zahlen aufwarten. Unter den Verheirateten sah die Quote mit 34,6 Prozent nur wenig besser aus. „Das sind sehr schlechte Nachrichten für die Geburtenrate des Landes“ meint Kunio Kitamura. Im Jahr 2005 stellte sich in Japan ein Rekordtief von 1,26 Kinder je Frau ein.

Als Gründe für diese fatalen Ergebnisse werden vor allem Stress im Arbeitsleben sowie die zunehmend schlechtere physische Kommunikationsfähigkeit genannt. Im Zeitalter des Internets verwundert dies nicht – ein großer Teil der Kommunikation findet heute auf elektronischem Wege statt.

Zum düsteren Ergebnis der Umfrage meint Kunio Kitamura weiter: „Meine Forschung zeigt, dass, wer einen Monat lang keinen Sex hatte, vermutlich auch ein Jahr lang keinen hat.“